„EIN UNKONVENTIONELLER BÜHNENSTURM“

So titelte der Bergsträsser Anzeiger anlässlich des Gastspiels meiner Inszenierung von Shakespeares STURM im Parktheater Bensheim am 15. Februar 2023.

Thomas Tritsch schrieb unter anderem: „Das Publikum im recht gut besuchten Parktheater durfte träumen, und zwar reichlich. Mit lediglich drei Darstellern gelingt es dem Neuen Globe Theater aus Potsdam, den kompletten Mikrokosmos von Shakespeares Vermächtnis auf die Bühne zu bringen: Intrigen, Liebe, Philosophie und Illusionen, aber natürlich auch Hochmut und Läuterung und den ewigen Kampf zwischen Engeln und Dämonen innerhalb einer utopischen, apokalyptischen Vision. Der „Sturm“ ist ein reinigender Regen mit Happy End, bei dem der Sieger sich in lächelnder Demut übt.“ und weiter: „In Bensheim hatte das Ensemble bereits im letzten Jahr mit „Don Quijote“ gezeigt, wie man mit sparsamen Mitteln Weltliteratur inszeniert. Auch diesmal gelang es Regisseur Kai Frederic Schrickel, mit minimalistischer Besetzung vor Werkstattkulisse ein großes Schauspiel zu entfachen … Prosperos finaler Akt ist Noblesse und Glorie in Vollendung, und nach all den wilden Szenen, der vielen Lieder (Musik von Rüdiger Krause) und der klamaukigen Momente dieser eindrucksvollen Bühnencollage wird Andreas Erfurth am Ende dann doch ganz leise und lyrisch, wenn er über die Vergänglichkeit philosophiert und dabei auch stumm über Kolonialismus und Unterdrückung, Natur und Zivilisation sowie von den Grundlagen gerechter Herrschaft und edler Selbstdisziplin spricht. In diesem Moment wird einmal mehr deutlich, wie souverän, locker und unbemüht die Inszenierung mit Kontrasten und Stimmungen spielt und dem Publikum frische Perspektiven auf einen klassischen Stoff anbietet.“

Besonders haben wir uns über die zahlreichen jugendlichen Zuschauer gefreut, die nach dem Stück die Chance nutzten, mit den Schauspielern an der Bühnenrampe ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Fotos zu schießen. Thomas Tritsch schrieb darüber treffend: „Gerade für junge Zuschauer, die am Dienstagabend zahlreich präsent waren, dürfte dieser kurzweilige und unkonventionelle Bühnenorkan die Tür zum Theater ein Stück weit aufgestoßen respektive noch weiter geöffnet haben. Stürmischer Applaus im Parktheater.“

Was will man mehr?